13. November 2008

Warum nutzen Studenten jede Gelegenheit, bei Vorlesungen mit Abwesenheit zu glänzen?
Immerhin heißt es ja so schön: Nicht für "die Uni", sondern für das Leben lernen wir. Warum also alles daran setzen, möglichst wenig Aufwand zu betreiben?

Top 5 der Gründe:

* Wasserschaden! Ich musste auf die Handwerker warten!

* 2 Stunden Schlaf sind einfach zu wenig...Die Party gestern war echt krass oder?

* Wegen einer Vorlesung extra in die Uni? Mein schöner Sprit!

* Selbststudium lautet die Devise. Der Prof hat's eh nicht drauf.

* Das Referat für morgen muss auch irgendwann gemacht werden, oder nicht?

11. November 2008

Viele Studenten haben ihre Woche klar aufgeteilt: Montag bis Freitag Uni, Samstag und Sonntag Urlaub. Und zwar daheim bei Mutti, wo es jeden Morgen warme Milch gibt und der Abwasch sich wie von Zauberhand erledigt.
Die meisten Studenten, deren Heimatort mit dem Unistandort nicht identisch ist, packen jeden Freitag ihre Sachen und fahren dort hin, von wo sie eigentlich immer weg wollten: nach Hause. Aber warum ist das so?
- Dreckige Wäsche macht sich nicht von selbst. Viele Studenten verfügen noch immer nicht über eine eigene Waschmaschine oder die nötigen Kenntnisse, diese selbst zu bedienen.
- Heimweh: Auf einmal nerven die Eltern gar nicht mehr, die kleinen Geschwister sind längst keine Quälgeister mehr und von Oma kriegt man jede Woche einen Zehner zugesteckt.
- Neue Freunde können die alten nicht ersetzen: Die Kommilitonen kennt man erst seit 1-2 Jahren; die alten Schulfreunde fünf mal so lang - wenn nicht gar länger. Und wenn man mal ehrlich ist: so schlecht war die Schule doch eigentlich gar nicht.

Was ist das Resultat dieser allwöchentlichen Völkerwanderung? Ein Wochenendloch genau dort, wo sich die Studenten sonst gegenseitig auf die Füße treten.

Jeder ist "drin": StudiVZ. Es ist fast schon eine Volkskrankheit. Der StudiVZler fragt sich natürlich: Welche Gründe haben die, die noch nicht "drin" sind?
Die Antworten:

* "Alternativ sein! Gegen den Strom schwimmen! Rebellion! Anarchie!"

* "StudiVZ? So ein Mist! Ich studiere seit 36 Semestern BWL, damals gab es noch nicht mal Internet, und es ging auch!"

* StudiVZ und seine Gefahren: Die großen Bosse haben auch schon mitgekriegt, dass ihre potentiellen Mitarbeiter bei StudiVZ so richtig die Sau raus lassen.
Top 5 der Gefahrenquellen:
> 1. Profilbild. Darum: Möglichst keine Bierflaschen in der Hand halten.
> 2. Verlinkte Bilder, allen voran Partybilder. Darum: Keine Verlinkungen zulassen.
> 3. Pinnwandeinträge, die nicht gerade "elitär" sind. Darum: Pinnwand für Nicht-Freunde sperren.
> 4. Gruppen, allen voran "Ich trinke solange, bis ich schön bin" oder "Ich hasse Arbeiten". Darum: Gruppen allen Nicht-Freunden nicht anzeigen.
>5. Selbstbeschreibungen, die grausame Wahrheiten ans Tageslicht bringen. Darum: Profil sperren.

Eigentlich ist es durchgeknallt und irgendwie auch total uncool, bei StudiVZ zu sein. Und trotzdem sind so gut wie alle "drin".

Unsere Gesellschaft wird geleitet von Geschlechterklischees:
Mann fährt besser Auto, Frau kocht besser, Mann ist der Technikbegabte, Frau ist die Emotionale.

Traut man diesen Vorurteilen, müssten die Hochschulen vor allem mit männlichen Studenten bevölkert sein, denn schließlich sind die Rollen gleich verteilt: Mann > Karriere. Frau > Haushalt.

Überraschenderweise studieren fast genauso viele Frauen wie Männer, 50:50.
Blickt man auf die einzelnen Studiengänge, werden die guten alten Klischees jedoch wieder voll bedient:
Veterinärmedizin und Sprach-/Kulturiwssenschaften werden von Frauen beherrscht, wohingegen diese sich eher weniger an Mathematik, Ingenieur- und Naturwissenschaften herantrauen.

Woran liegt das? Die klassische Evolutionspychologie weiß es: "We are mammoth-hunters in the subway!"

10. November 2008

Der Haushalt eines Studenten geht meistens drunter und drüber. Schließlich hat der überarbeitete Student viel Besseres zu tun, als sich um Verpflegung, Ordnung und Sauberkeit zu kümmern: Lernen, Parties, Nebenjobs.
Hier die drei wichtigsten Küchenutensilien, die der Student unbedingt braucht:

1. Die Mikrowelle. Essen in zwei Minuten fertig, quasi auf Knopfdruck. Schmeckt zwar nicht wie bei Mutti, aber die hat schließlich auch irgendwann mal klein angefangen. Und woher kommt das Mikrowellenfutter meistens? Genau: ...

2. Der Tiefkühler. Die Lebensmittelindustrie meint es gut mit dem Studenten. Was kann man heutzutage nicht vollkommen fertig und tiefgekühlt kaufen? Angefangen bei Gemüse über Kuchen bis hin zu kompletten Fertiggerichten.

Tiefkühler und Mikrowelle bilden ein perfektes Duo im studentischen Alltag. Doch was fehlt noch? Genau: ...

3. Die Kaffeetasse. Was wäre der Student ohne seine zwei bis zwanzig Tassen Kaffe täglich? Richtig: hundemüde und immer ausgepowert.

Studenten sind die Elite des Landes - zumindest theoretisch. Bund und Länder stecken viel Geld in die Ausbildung der potentiellen Akademiker. Finanzielle Unterstützung erhalten die meisten Studenten in Form von BAföG. Der Höchstbetrag liegt bei etwa 500 Euro pro Monat und wird nach bestimmten Kriterien angeglichen:
Wie viel verdienen die Eltern?
Wie hoch ist das monatliche Einkommen des Studenten?
Wie viel Sparguthaben und Vermögen hat der Student?
Müssen die Eltern des Studenten noch für weitere Geschwister sorgen?
Wie hoch sind die monatlichen Verpflichtungen (Miete, Nebenkosten) des Studenten?

Einige Studenten, die besonders gute Leistungen und gesellschaftliches oder politisches Engagement an den Tag legen, können sich für ein Stipendium bewerben. Im Gegensatz zum BAföG ist das Stipendium zu 100% "geschenkt", d.h. es muss nichts zurückgezahlt werden. Der Nachteil: Der Student steht unter ständigem Druck, denn seine Leistungen müssen konstant gut sein und er ist verpflichtet, Berichte über seine Fortschritte zu verfassen.

In vielen deutschen Bundesländern schrecken sie bereits vom Studieren ab: Studiengebühren - nicht zu verwechseln mit dem obligatorischen Semesterbeitrag, der an kleineren Unis schon mit nicht einmal 100 Euro pro Semester erledigt ist. Studiengebühren sollen dafür sorgen, dass die Lehre an der Hochschule noch qualitativer ist. Leider sind sie ebenso dafür verantwortlich, dass sozial schwache Personen lieber auf ein Studium verzichten.

Die Geister scheiden sich: Studenten schreien "Mehr Kohle!", Azubis schreien "Die spinnen doch, die Studenten!".
Sollen Studenten finanziell mehr unterstützt werden?

9. November 2008

Auf der Internetseite www.meinprof.de können sich Studenten über geliebte oder gehasste Professoren nicht nur das sprichwörtliche Maul zerreißen, sondern auch konstruktive Kritik abgeben. So werden Professoren und Lehrveranstaltungen bewertet sowie eine schriftliche Einschätzung abgegeben. Obwohl es nicht vermeidbar ist, dass viele Studenten diese Plattform als Möglichkeit nutzen, Beleidigungen und Gerüchte über Dozenten zu verbreiten, ist der Grundgedanke doch eigentlich sehr originell und gut: Der Student gibt seine Meinung zu dem Dozenten ab. Dieser wiederum kann das Feedback nutzen, um sein Auftreten zu verbessen. Der Dozent hat darüber hinaus die Möglichkeit, Literatur und Material Online zu stellen, auf das die Studenten zugreifen können. Anderen Studenten wird außerdem ein Einblick in die Lehrveranstaltung gegeben: Auf was müssen sie sich einstellen? Worauf müssen sie achten? Wie können sie sich vorbereiten? etc.
Eine gute Idee, die - wenn sie sich einmal richtig verbreitet hat - durchaus einen höheren Sinn ergeben kann als "Dieser Prof hat's einfach nicht drauf!"

Unter den studentischen Bleiben sind vor allem zwei Formen sehr weit verbreitet: Wohnheim und Hotel Mama. Auch häufig sind WGs außerhalb des Wohnheims, die das Klischee des typischen Studenten wohl am besten bedienen: Absolutes Chaos und Unordnung, Alokohlexzesse und vor allem eins: Alternative! Eher Einzelgänger sind jene Studenten, die sich für eine Einraumwohnung entscheiden und allein leben wollen. Da sind Studenten, die mit ihrem Partner zusammenziehen, schon ein bisschen häufiger. Sehr außergewöhnliches Wohnen: Wohnwagen. Doch so bleibt der Student wenigstens mobil.

8. November 2008

Wenn das Unigelände bebt, wenn sogar Dozenten völlig aus dem Häuschen sind, dann ist die MTV Campus Invasion unterwegs. Seit 2001 werden Hochschulen in ganz Deutschland jedes Jahr aufs Neue "invadiert".

2001:
* Debut in Paderborn. Zu Gast: Söhne Mannheims, Wyclef Jean und OPM.

2002:
* Rock around the clock in Augsburg mit Gentleman, Tocotronic, Xavier Naidoo, H-Blockx und Son Goku.
* Laute Musik in Essen von Heather Nova, Joy Denalane, Beatsteaks, Donots.
* Volle Dröhnung in Potsdam von Sportfreunde Stiller, Bryan Adams, Reamonn, Massive Töne, Mia, A und Hoobastank.

2003:
* Schunkelpower in Kiel. Am Sart: Wir sind Helden, Beginner, Underwater Circus, Xavier Naidoo.
* Der Bär steppt in Mannheim mit Groove Guerilla, The Rasmus, Bam Margera, Fettes Brot, Skin, Him und Wolfsheim.
* Göttingen rockt mit Bluish, Exilia, Patrice, Sportfreunde Stiller, Seeed und ASD.

2004:
* Auftakt in Bielefeld. Dabei: Winson, Virginia Jetzt!, Fünf Sterne deluxe, Beatsteaks, Samy Deluxe und Nelly Furtado.
* Bunt und laut geht's weiter in Würzburg mit Keane, Zinoba, Wir sind Helden, Sportfreunde Stiller, Lostprophets und Monster Magnet.
* Showdown in Trier. Einheizer: The Seesaw, Die Fantastischen Vier, Toni Kater, Mando Diao, 2raumwohnung und Söhne Mannheims.

2005:
* Schrille Töne in Regensburg. Laut werden Madsen, Sugarplum Fairy, Mando Diao, Juli und Söhne Mannheims
* Feieralarm in Osnabrück mit Moneybrother, Fettes Brot, Farin Urlaub Racing Team, Silbermond, Gentleman.
* Gute Musik in Gießen. Am Start: Wir sind Helden, Adam Green, Patrice, Kasabian.

2006:
* Es wird rockig in Würzburg: Gentleman & The Far East Band, Phoenix, Joy Denalane Madsen, MIA.
* Der Campus tanzt in Halle mit Silbermond, Xavier Naidoo, Fettes Brot, Tomte, Clueso und Billy Talent.
* Niemand bleibt noch still in Münster. Dabei: Bela B. y Los Helmstedt, Sportfreunde Stiller, Bloodhound Gang, Danko Jones, The Heartbreak Motel.

2007:
* Rock'n'Roll in Marburg mit Mando Diao, Juli, Maxïmo Park, Jamie T, Tocotronic.
* Keine schiefen Töne in Freiburg: Wir sind Helden, Moneybrother, Itchy Poopzkid und Turbostaat.
* Wiedersehen in Magdeburg. Dabei: Jan Delay & Disco No.1, MIA., Boundzound, Die Fantastischen Vier und Gym Class Heroes.

2008:
* Hier spielt die Musik: in Jena. Kaiser Chiefs, Madsen, Patrice, Nada Surf, Jennifer Rostock, Grand Avenue.
* Volles Rohr in Tübungen mit Donots, Fettes Brot, Simple Plan, Radiopilot, My baby wants to eat your pussy und Clueso.
* Rockpower in Kiel. Am Start: Sportfreunde Stiller, The Subways, K.I.Z., MIA., Danko Jones, One Fine Day.

Und wann rockt euer Campus?

...ist der Student, der mit einem Netbook ausgestattet ist. Dieses ist geradezu geschaffen für das Studium. Es wiegt ungefähr ein Kilogramm und ist daher (wortwörtlich) leicht transportierbar. Bei einem Display mit etwa 10 Zoll kann man zwar oft scrollen, doch die darsgestellten Elemente stehen dem großen Analogon kaum in etwas nach. Die meisten Netbooks sind mit Webcam und Mikrofon ausgestattet. Gängigstes Betriebssystem ist Windows XP.

Nachteile:
* Schreiben erschwert durch kleine Tastatur. Die 10-Finger-Methode ist hier fehl am Platz; mit etwas Übung kann aber auch diese Hürde überwunden werden.
* Leistung allgemein schlechter als beim "großen Bruder": Langsamer, weniger Speicherplatz, kürzere Akkulaufzeit.

Vorteile:
* Höchst Praktisch: Klein, leicht und trotzdem alles dabei, was man braucht.
* Relativ preiswert: Rund 300 Euro für ein gutes Modell.

Fazit:
* Gut für unterwegs, aber wenn es geht, setzt man sich doch lieber an einen richtigen Computer.

7. November 2008

Viele Studenten leben getreu dem Motto "Bloß nichts zu viel machen". Das ist schön und gut, solange das Studentenlotterleben andauert. Jedoch wird sich spätestens nach Abgabe der Abschulssarbeit herausstellen, dass es sich durchaus lohnen kann, von Anfang an an der Karriere zu basteln, den Lebenslauf aufzumotzen und Bonuspunkte zu sammeln. Die wichtigsten Kriterien, um bereits während des Studiums ein festes Fundament für das spätere Berufsleben zu bauen:

1.) Wissen, was man will! Auch wenn das Studium noch ein paar Jährchen dauert, sollte man sich über seinen zukünftigen Beruf oder die ungefähre Richtung im Klaren sein! Erst dann kann man Chancen sinnvoll nutzen.

2.) Fakultative Sachen sind in! Ruhig auch mal Kurse belegen, die nicht in der Studienordnung stehen, aber den Wissensstand aufmöbeln können. Erst recht dann, wenn es Bescheinigungen für die Absolvenz gibt, die man je nach Relevanz einem späteren Lebenslauf beilegen könnte.

3.) Erfahrungen sammeln! Neben obligatorischen Praktika bietet meist auch die Uni selbst Möglichkeiten für Studenten, sich zu verwirklichen und Arbeitserfahrungen zu machen: Unizeitung, Theatergruppe, Studentenradio, Forschungsprojekte - je nach Ausrichtung der Uni variiert das Angebot, sollte aber unbedingt genutzt werden!

4.) Kontakte knüpfen! Es lohnt sich, bereits vor dem Studiumende mit Unternehmern in Kontakt zu treten. Wichtig dabei: Interesse zeigen! Sei es auf Messen und Tagungen oder in Verbindung mit studentischen Projekten; der Student kann zeigen, wer er ist und was er kann.

5.) Über die Hörsaalbank hinaus schauen: Als Student mag es vielleicht cool sein, Vorlesungen zu schwänzen und bei Prüfungen mindestens einmal durchzufallen. Doch viel cooler ist es noch, mit einem glänzenden Abschluss einen gutbezahlten Job zu kriegen. Oder?

Damit ist es bewiesen: Studieren allein reicht nicht. Man muss schließlich wissen, wofür man studiert: für die eigene Zukunft.

Die BAföG-Anträge liegen längst auf den überfüllten Schreibtischen gestresster Sachbearbeiterinnen. Der Einsendeschluss ist bereits Geschichte, das Wintersemester 2008 / 2009 auch schon eineinhalb Monate alt und der Großteil der Studenten wartet noch immer auf die Unterstützung vom Staat. Bis zu drei Monaten nach Eingang kann die Bearbeitung des Antrags dauern. Eine Zeit, die der Student mit Warten und Ungewissheit verbringt, denn bei Erstanträgen ist oft gar nicht klar, ob überhaupt Anspruch auf BAföG besteht und wie hoch die monatlichen Leistungen zu erwarten sind.
Ohne Nebenjob und Muttis Kreditkarte sieht es im Studentenportemonnaie spätestens nach einem Monat richtig leer aus. Da hilft es auch nichts, "besonders dringend" auf den Umschlag zu schreiben. Aber wenigstens kann sich der Student über saftige Nachzahlungen freuen: Kommt der BAföG-Bescheid Ende Dezember, fließt für gleich vier Monate (Oktober, November, Dezember und die Vorauszahlung für Januar) der monatliche Betrag auf das Konto. Davon kann man sich dann auch ruhig mal ein bisschen Luxus gönnen.

6. November 2008

Während des Showdowns zu den US-amerikanischen Wahlen zeigt sich StudiVZ politisch: Mit einer Umfrage unter den StudiVZlern soll das Wahlergebnis prognostiziert werden. Obama oder McCain? Die Antwort schien klar, sogar auf der StudiVZ-Startseite war die ganze Zeit das Video des Auftritts Obamas bei "Ellen" geschaltet.
Das Ergebnis der Umfrage: Ein Erdrutschsieg. Einen Tag später konnte man dann auf der Startseite der Antrittsrede Obamas lauschen.

Es könnte das Un(i)-Wort des Jahre sein: Studierende. Diese neumodische Bezeichnung stellt dem guten alten Studenten ein Bein, sodass dieser hochkant in die Suppe der frauenfeindlichen Schmähbegriffe knallt.
Mit "Student" werden nämlich laut der emanzipatorischen Radikalbewegung nur männliche Studierende bezeichnet, "Studentin" wäre das Analogon für die Frau, wird aber leider nicht berücktsichtigt, wenn es um die Mehrzahl "die Studenten" geht.
Ergo: Es muss sich etwas tun. Auf Formularen steht neuerdings also "Hinweise für Studierende", der Uni-Ausweis schimpft sich "Studierendenausweis" und so geht es munter weiter.

Ein Schritt zur Gleichberechtigung, der den Deutschen wieder mal ähnlich sieht.
Was sollen die Franzosen - besser gesagt, die Französinnen sagen? Immerhin wird hier eine Gruppe von 1000 Leuten, unter denen sich nur ein einziger Mann befindet, schon grammatikalisch als männlich abgestempelt.

Wohin soll das führen? Ganz einfach: "liebe Deutschen und Deutschinnen"...

Als Universitätsstadt kann sich jede Stadt bezeichnen, die mindestens eine Universität beherbergt.

Die typischsten deutschen Universitätsstädte sind:
Gießen, Greifswald, Ilmenau, Jena, Marburg, Tübingen und Heidelberg.
Hier liegt der Studentenanteil zwischen 20% und 30%.

Schon gewusst?
Die größte und bedeutendste Universitätsstadt Österreichs ist Wien. Wien behergbergt 9 (!) Universitäten.

4. November 2008

Platz 3:
Arboristik
Der Arboristik-Student beschäftigt sich wissenschaftlich mit der Entwicklung und dem Schutz von Grünräumen (von der Butterblume bis zum Regenwald) in Siedlungsgebieten.

Platz 2:
Getränketechnologie
Der Student der Getränketechnologie lernt alles über den Herstellungs-, Verarbeitungs- und Verkaufsprozess von Getränken.

Platz 1:
Weinbetriebswirtschaft
Der Student wird als Führungskraft in der Weinbranche ausgebildet.

In diesem Sinne: Prost!

3. November 2008

Das Wort "Student" kommt natürlich aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie "strebend", "sich interessierend", "sich bemühend". Soweit die Theorie. Doch der Student gibt sich alle Mühe, seinem Ruf Ehre zu machen:
Er strebt nach möglichst viel Freizeit.
Er interessiert sich für alles, was nichts mit der Uni zu tun hat.
Er bemüht sich, trotz allem irgendwie den Akademikertitel zu bekommen.

Der Studienanfänger ist meist überfordert mit der Fülle an neuen Informationen, die auf ihn einschlagen. Da bleibt das Verständnis von Studienordnungen und Co. meist auf der Strecke.

Eine der häufigsten Ersti-Fragen: Vorlesung, Seminar, Übung, Praktikum - Was ist eigentlich was?

Die Vorlesung bestätigt das klischeehafte Bild, das die meisten vom Studium haben: In einem großen Hörsaal sitzen mehr oder weniger gut gelaunte Studenten und lauschen den Worten des Professoren. Die eineinhalbstündige Prozedur ist größtenteils einseitige Kommunikation: Der Professor spricht und die Studenten sind im Idealfall ruhig und hören zu. Professoren, die frischen Wind in den Hörsaal bringen wollen oder eine Midlife-Crisis durchleben, versuchen hin und wieder, die Vorlesung interaktiv zu gestalten. Dies scheitert jedoch meist an der Anzahl der Studenten, die bei der Vorlesung unbeschränkt ist und sich darum bis in die hohen Hunderterbereiche schlängeln kann. Vorlesungen enden in der Regel mit einer Klausur, die bei Bachelor- und Masterstudiengängen als Prüfungsleistung gezählt und deswegen benotet wird.

Das Seminar unterscheidet sich in drei wesentlichen Punkten von der Vorlesung:
1. Es existiert eine Anwesenheitspflicht. Meist gilt die Regel: zwei Mal Fehlen erlaubt, ansonsten Rauswurf.
2. Interaktivität: Der Student wird zum Dozenten, denn Seminare bestehen zum Großteil aus Referaten, die die Studenten allein oder in kleinen Gruppen halten müssen.
3. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Idealerweise sitzen maximal 30 Personen in dem Seminar. Diese Zahl ist jedoch an den meisten Unis absolut utopisch und pendelt sich eher bei 50 Studenten ein.
Seminare können mit einer Klausur abschließen, meist erhält der Student die nötigen Credit Points jedoch bereits durch das Halten eines Referats. In einigen Seminaren müssen darüber hinaus Hausarbeiten geschrieben werden.

Die Übung ist oft an eine Vorlesung gebunden und dient dazu, den Vorlesungsstoff zu vertiefen. Der Student wird durch eigenständige Übungen und praktische Anwendungen gefordert. Es gelten die gleichen Regeln wie beim Seminar: Anwesenheitspflicht, Teilnehmerbeschränkung und meist keine Klausur.

Das Praktikum zwingt den Studenten zu fast vollständig eigenständiger Arbeit. Auch das Praktikum ist oft an eine Volesung gebunden. Der Unterschied ist, dass sich der Student über das gesamte Semester einer einzigen praktischen Anwendungsaufgabe widmet, mit deren Abgabe am Ende des Semesters er beweisen muss, den theoretischen Stoff verstanden zu haben. Anders als bei der Übung gibt es meist keine regelmäßigen Sitzungen, sondern nur wenig bis gar keine Anwesenheitstermine, zu denen Fragen beantwortet oder Aufgaben abgegeben werden können.

Wurde das Prinzip der Lehrveranstaltungen einmal verstanden, ist es gar nicht so schwer, zwischen Vorlesungen, Seminaren, Übungen und Praktika den Überblick zu behalten. Auch hier gilt die Devise: Learning by doing!

Studium ist nicht gleich Studium. Das beweist allein die Vielzahl an Universitätsformen, die in Deutschland vorzufinden ist.

Die Volluniversität
Sie bietet ein umfassendes Fachspektrum, das die wichtigsten wissenschaftlichen Bereiche abdeckt. Dazu gehören Wirtschaftswissenschaften, Geisteswissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Theologie, Jura, Naturwissenschaften und Medizin.

Abgegrenzt von der Volluniversität werden solche Hochschulen, die zwar verschiedene Fachrichtungen anbieten, aber auf einen Bereich speizalisiert sind:

Die Technische Hochschule: Hier liegt der Schwerpunkt auf den Ingenieur- und Naturwissenschaften.

Die Pädagogische Hochschule: Hier werden vor allem Lehrkräfte ausgebildet.

Die Kunsthochschule: Hierzu zählen unter anderem Musik- und Filmhochschulen. Die Ausbildung erfolgt hier primär im künstlerischen bzw. künstlerisch-wissenschaftlichen Bereich.

Eine völlig andere Form der Hochschule ist die Fachhochschule. Hier liegt der Schwerpunkt ganz klar auf der Anwendungsorientierung. Auch hier sind verschiedenste Studiengänge in natur-, wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen bis hin zu künstlerischen und technischen Studiengängen möglich.

Einen ähnlich starken Praxisbezug bietet die Berufsakademie. Diese ist jedoch im Gegensatz zu Universitäten und Fachholschulen nicht dazu in der Lage, akademische Grade zu verleihen.


Bei so viel Auswahl hat der Student mal wieder eins: Die Qual der Wahl.

1. November 2008

"Ein Student in Stulpenstiefeln stand auf einem spitzen Stein und starrte stundenlang die stillen, stummen Sterne an."

Der November hat begonnen und das Wintersemester 2008 / 2009 feiert sein einmonatiges Jubiläum. Im Wintersemester können sich besonders die Studienanfänger über extra viel Chaos und Missorganisation an der Hochschule freuen, denn mit dem Wintersemester ändert sich alles: Abgänger verlassen den Hörsaal für immer, ihren Platz nehmen Hunderte, wenn nicht gar Tausende Frischlinge ein, die nicht selten mit der Selbstorganisation überfordert sind.

Neue Stunden- und Raumpläne müssen anhand fiktiver Zahlen erstellt werden - denn schließlich ist die Einschreibung für zulassungsfreie Studiengänge meist noch bis Ende Oktober möglich. Die wirkichen Studienzahlen im Wintersemester sind daher nur bedingt kalkulierbar.

Treten neue Studien- oder Prüfungsordnungen in Kraft, so geschieht dies meist auch im Wintersemester. Anders als die Studenten, auf die diese neuen Ordnungen zutreffen, haben Lehrkräfte und Verwaltungsangestellte ihre Mühe, sich an die Änderungen zu gewöhnen. Daher ist der "Ersti" meist auf sich allein gestellt.

Für das Wintersemester wird häufig das Studienangebot aufgemöbelt: Zur Zeit läuft überall in Deutschland die Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge. Es dauert meist einige Zeit, bis sich die Hochschule auf die neue Organisation umgestellt hat - vor allem alt eingesessene Professoren haben ihre kleinen und großen Probleme damit.

Schließlich bedarf es noch großer Geduld, bis sich die Hektik der Neuanfänger gelegt hat, bis sich Interessierte für ein außeruniversitäres Projekt entschieden und sich dort eingearbeitet haben, bis alle Lehrveranstaltungen richtig gewählt und Räume gefunden sind.
Bis endlich wieder Ruhe eingekehrt ist, steht meist schon wieder das nächste Wintersemester vor der Tür, das das Chaos in die Uni zurückbringt.

31. Oktober 2008

Er ist eine Extremform des Aufmerksamen: Der Einwerfer legt jedes Wort des Dozenten auf die Goldwaage. Sobald Anlass steht, wird ein Gegenargument, eine Frage oder ein völlig überflüssiger Kommentar eingeworfen. Was manchmal aufheitern kann, ist ebenso gut dazu in der Lage, schnell zu nerven.
Verbreitung: 5%

Die Vorlesungen nutzt der Kommunikative für die Pflege sozialer Beziehungen. Über Witze lachen und Gerüchte verbreiten: Hauptsache, es bringt den Professoren aus der Ruhe.
Verbreitung: 10%

Gebannt oder angespannt lauscht er den Worten des Dozenten, tätigt fleißig Mitschriften und schmunzelt über Anekdoten: Der Aufmerksame. Er ist wissbegierig oder einfach nur zu faul, den Stoff noch einmal selbst durchzuarbeiten.
Verbreitung: 15%

Nach fünf Minuten der erste Blick auf die Uhr, danach beginnt das Bein- und Fußwackeln, gefolgt von ungelenkem Stiftjonglieren. Der Gehetzte verbreitet Hektik, denn er kann das Ende der Vorlesung kaum abwarten, Termin oder nicht.
Verbreitung: 5%

Die meisten Vorlesungen verzichten auf Anwesenheitspflicht. Ein Freibrief für diesen Vorlesungstyp - das Studium soll schließlich nicht vom Ausschlafen abhalten. Und auch zu allen anderen Tageszeiten hat der Abwesende eigentlich stets etwas Besseres zu tun, als den wissensvermittelnden Worten des Professoren zu lauschen.
Vorkommen: 25%

Der gelangweilte Student erscheint zwar häufig zu Vorlesungen, verbringt diese aber grundsätzlich damit, Strichmännchen auf einen bislang leeren Notizblock zu kritzeln oder Löcher in die Luft zu starren. Hier und da ein Seufzer, ein langgezogenes Gähnen, ein Blick aus dem Fenster.
Vorkommen: 40%

30. Oktober 2008

Angeblich soll es die Intelligenz fördern: Das Studentenfutter. Es ist eine Mischung aus getrockneten Früchten - meist Rosinen und verschiedene Arten von Nüssen. Die Mineralstoffe und Kohlenhydrate steigern tatsächlich kurzfristig das Leistungsvermögen. Omega-3-Fettsäuren und Eisen können die Leistungsfähgikeit sogar auf längere Sicht stärken.
Schade nur, dass kaum ein Student wirklich satt wird vom Studentenfutter.

Studieren hat seinen Preis. Vor allem, wenn man dafür das Hotel Mama verlassen und sich allein und nur halbherzig ausgestattet der großen weiten Welt stellen muss.
Da kommen auf einmal Unmengen von Kosten zusammen, von deren Existenz man bisher nicht einmal ahnen konnte:

Die Miete. Sie verschlingt im Monat das meiste hart erbettelte Geld. Je nach Bundesland und Stadt ist sie mehr oder weniger hoch. Spitzenreiter sind natürlich die Alten Bundesländer. Am kostengünstigsten lebt es sich immer noch in Neubauwohnungen. Nicht schön, aber billig - das ist die Devise!

Die Verpflegung. Vorbei die Zeiten, in denen Mama früh das Schulbrot geschmiert hat. Selber kochen ist nun angesagt! Dass dabei meist Nudeln oder Fünf-Minuten-Terinen auf den Tisch kommen, ändert nichts an der Tatsache, dass das monatliche Essen ganz schön an die Haushaltskasse geht. Wer sparsam lebt, kommt mit 50 Euro hin. Dafür muss man dann aber schon auf FDH sein...

Die Nebenkosten. Heizung und warmes Wasser sind Luxus. Das wird man spätestens mit der ersten Nebenkostenabrechnung mitbekommen. Da lässt der geizige Student im tiefsten Winter doch lieber die Heizung aus und begnügt sich mit einer kuscheligen Decke, einem Tee und warmen Gedanken.

Der Strom. Wo verbringt der typische Student seinen Tag, manchmal auch seine Nacht? Genau, vorm Computer. Nebenbei läuft noch der Fernseher und die Tiefkühltruhe hat auch selten Pause. Da kommen so einige Stromfresser zusammen, die dem armen Studenten ab und zu eine satte Stromnachzahlung bescheren.

Der Sprit. Auch ausgeflogene Vögel müssen sich hin und wieder mal zuhause blicken lassen, und wenn auch nur, zum dreckige Wäsche abzuladen. Es nützt alles nichts, Benzinpreise hin oder her. Eine Bahnfahrt ist für die meisten ohnehin keine Alternative. Studenten brauchen schließlich ihr kleines Stückchen Luxus.

Die Party. Es ist fast schon obligatorisch, das bisschen übrig gebliebene Kohle für Clubs und Alkohol auszugeben. Ein teurer Spaß, dabei kann man sich am nächsten Tag ohnehin kaum an ihn erinnern.

Das Vergnügen. Internet- und Telefonanschluss, Kunst und Kultur, Hobby und Verschönerungstrieb: Der Student will es sich schließlich auch mal gut gehen lassen. Wenn am Ende des Monats noch ein bisschen Knete abfällt, dann wird die Wohnung dekoriert, ins Kino gegangen, in die Waschanlage gefahren.


Studentsein bedeutet einen täglichen Kampf ums Überleben. Es erfordert Selbstkontrolle, Reife und auch ein bisschen Humor - so lebt es sich nunmal als "Elite des Landes".

2. September 2008

Kurz vor Beginn des Wintersemesters 2008/2009 laufen nicht nur die Ventilatoren der Lehrstuhlsekretärinnen auf Hochtouren. Deutschlandweit warten „Frischlinge“ vom Gymnasium und unzählige Altabgänger mit Herzflattern und Magenschmerzen darauf, einen der begehrten zulassungsbeschränkten Studiumsplätze zu ergattern. Nicht selten wird ihre Hoffnung enttäuscht, denn die Anzahl der Bewerber pro Studienplatz kann in Schwindel erregenden Höhen balancieren. Da ist es kein Wunder, dass jedes Jahr aufs Neue tausende dieser Hochseilartisten das Ziel „Studium“ verfehlen und kurzerhand in die Tiefe gestürzt werden. Günstig ist darum ein Rettungsnetz, etwa ein Ausbildungs- oder Praktikumsplatz, denn dieser rettet vor dem gefürchteten Arbeitsamt und zwölf Monaten Leerlauf. Doch die Chancen für Studienanwärter, die fleißig Wartesemester sammeln, werden von Jahr zu Jahr aussichtsreicher, denn obwohl die Zahl der Gymnasialabsolventen in Deutschland stetig steigt, haben immer weniger Abiturienten den Mut, ein Studium aufzunehmen. Darüber sind besonders die mächtigsten Männer und Frauen des Landes eher weniger erfreut und locken darum mit immer süßeren Leckerbissen: mehr Studentenrabatte, höhere BAFöG-Beträge und international anerkannte Abschlüsse. Mann kann nur darüber spekulieren, ob solche Maßnahmen auf lange Sicht gesehen die „Elite des Landes“ vor dem Aussterben bewahren können. Fakt ist jedoch, dass horrend hohe Studiengebühren und minder deliziöses Mensaessen kaum dazu beitragen werden.