31. Oktober 2008

Er ist eine Extremform des Aufmerksamen: Der Einwerfer legt jedes Wort des Dozenten auf die Goldwaage. Sobald Anlass steht, wird ein Gegenargument, eine Frage oder ein völlig überflüssiger Kommentar eingeworfen. Was manchmal aufheitern kann, ist ebenso gut dazu in der Lage, schnell zu nerven.
Verbreitung: 5%

Die Vorlesungen nutzt der Kommunikative für die Pflege sozialer Beziehungen. Über Witze lachen und Gerüchte verbreiten: Hauptsache, es bringt den Professoren aus der Ruhe.
Verbreitung: 10%

Gebannt oder angespannt lauscht er den Worten des Dozenten, tätigt fleißig Mitschriften und schmunzelt über Anekdoten: Der Aufmerksame. Er ist wissbegierig oder einfach nur zu faul, den Stoff noch einmal selbst durchzuarbeiten.
Verbreitung: 15%

Nach fünf Minuten der erste Blick auf die Uhr, danach beginnt das Bein- und Fußwackeln, gefolgt von ungelenkem Stiftjonglieren. Der Gehetzte verbreitet Hektik, denn er kann das Ende der Vorlesung kaum abwarten, Termin oder nicht.
Verbreitung: 5%

Die meisten Vorlesungen verzichten auf Anwesenheitspflicht. Ein Freibrief für diesen Vorlesungstyp - das Studium soll schließlich nicht vom Ausschlafen abhalten. Und auch zu allen anderen Tageszeiten hat der Abwesende eigentlich stets etwas Besseres zu tun, als den wissensvermittelnden Worten des Professoren zu lauschen.
Vorkommen: 25%

Der gelangweilte Student erscheint zwar häufig zu Vorlesungen, verbringt diese aber grundsätzlich damit, Strichmännchen auf einen bislang leeren Notizblock zu kritzeln oder Löcher in die Luft zu starren. Hier und da ein Seufzer, ein langgezogenes Gähnen, ein Blick aus dem Fenster.
Vorkommen: 40%

30. Oktober 2008

Angeblich soll es die Intelligenz fördern: Das Studentenfutter. Es ist eine Mischung aus getrockneten Früchten - meist Rosinen und verschiedene Arten von Nüssen. Die Mineralstoffe und Kohlenhydrate steigern tatsächlich kurzfristig das Leistungsvermögen. Omega-3-Fettsäuren und Eisen können die Leistungsfähgikeit sogar auf längere Sicht stärken.
Schade nur, dass kaum ein Student wirklich satt wird vom Studentenfutter.

Studieren hat seinen Preis. Vor allem, wenn man dafür das Hotel Mama verlassen und sich allein und nur halbherzig ausgestattet der großen weiten Welt stellen muss.
Da kommen auf einmal Unmengen von Kosten zusammen, von deren Existenz man bisher nicht einmal ahnen konnte:

Die Miete. Sie verschlingt im Monat das meiste hart erbettelte Geld. Je nach Bundesland und Stadt ist sie mehr oder weniger hoch. Spitzenreiter sind natürlich die Alten Bundesländer. Am kostengünstigsten lebt es sich immer noch in Neubauwohnungen. Nicht schön, aber billig - das ist die Devise!

Die Verpflegung. Vorbei die Zeiten, in denen Mama früh das Schulbrot geschmiert hat. Selber kochen ist nun angesagt! Dass dabei meist Nudeln oder Fünf-Minuten-Terinen auf den Tisch kommen, ändert nichts an der Tatsache, dass das monatliche Essen ganz schön an die Haushaltskasse geht. Wer sparsam lebt, kommt mit 50 Euro hin. Dafür muss man dann aber schon auf FDH sein...

Die Nebenkosten. Heizung und warmes Wasser sind Luxus. Das wird man spätestens mit der ersten Nebenkostenabrechnung mitbekommen. Da lässt der geizige Student im tiefsten Winter doch lieber die Heizung aus und begnügt sich mit einer kuscheligen Decke, einem Tee und warmen Gedanken.

Der Strom. Wo verbringt der typische Student seinen Tag, manchmal auch seine Nacht? Genau, vorm Computer. Nebenbei läuft noch der Fernseher und die Tiefkühltruhe hat auch selten Pause. Da kommen so einige Stromfresser zusammen, die dem armen Studenten ab und zu eine satte Stromnachzahlung bescheren.

Der Sprit. Auch ausgeflogene Vögel müssen sich hin und wieder mal zuhause blicken lassen, und wenn auch nur, zum dreckige Wäsche abzuladen. Es nützt alles nichts, Benzinpreise hin oder her. Eine Bahnfahrt ist für die meisten ohnehin keine Alternative. Studenten brauchen schließlich ihr kleines Stückchen Luxus.

Die Party. Es ist fast schon obligatorisch, das bisschen übrig gebliebene Kohle für Clubs und Alkohol auszugeben. Ein teurer Spaß, dabei kann man sich am nächsten Tag ohnehin kaum an ihn erinnern.

Das Vergnügen. Internet- und Telefonanschluss, Kunst und Kultur, Hobby und Verschönerungstrieb: Der Student will es sich schließlich auch mal gut gehen lassen. Wenn am Ende des Monats noch ein bisschen Knete abfällt, dann wird die Wohnung dekoriert, ins Kino gegangen, in die Waschanlage gefahren.


Studentsein bedeutet einen täglichen Kampf ums Überleben. Es erfordert Selbstkontrolle, Reife und auch ein bisschen Humor - so lebt es sich nunmal als "Elite des Landes".